(15.11.2018) Für gewöhnlich zieht am späten Nachmittag Ruhe ein in der Diesterwegschule. Doch am geschichtsträchtigen 9. November machten 21 Zweitklässler der Klasse 2b die Nacht zum Tag. Die Schüler wollten nach dem Besuch der Lesenacht im Sömmerdaer Volkshaus gemeinsam mit ihren Lehrern Frau Müller und Herrn Köhler in der Schule übernachten. Dieser besondere Tag warf schon Wochen vorher seinen Schatten voraus. Im Unterricht gestalteten die 7- und 8-jährigen Plakate, die sie in jedem Klassenraum präsentierten. Darauf wurden Schüler- und Lehrerschaft zum Kuchenbasar eingeladen. Die große Schlange am Buffet in der Frühstückspause zeigte die große Nachfrage nach dem selbstgebackenen Kuchen. Die Kasse klingelte, was Kinder sehr freute. Vom Erlös wurde das Samstagsfrühstück finanziert. An dieser Stelle sei allen fleißigen Kuchenbäckern und –verkäufern herzlich für ihr Engagement gedankt.
Die Aufregung der Schüler war schon am Freitagvormittag zu spüren. Die Stunden zogen sich wie Kaugummi und nach langem Warten war es endlich soweit. 16:30 Uhr traf die Klasse in der Aula der Diesterwegschule ein. Mit Hilfe der Eltern wurde das Nachtlager hergerichtet. Dann noch schnell einen Abschiedskuss und das Abenteuer konnte losgehen. Die Vorfreude auf diese besondere Schlafstätte war riesengroß. „Das Bett ist so schön kuschlig und warm, ich will gar nicht nach draußen in die Kälte.“ meinte Willy und war sicher nicht der einzige, dem es schwerfiel, sich gegen halb sechs auf den langen Marsch in Richtung Volkshaus zu machen. Letztendlich siegte die Vorfreude auf die Geschichten im Volkshaus. Pünktlich 18:00 Uhr stürmte die Klasse dieses. In den ersten fünfundvierzig Minuten wurden gebastelt, die Kinder mit Schminke in Superhelden, Pferde und Einhörner verwandelt und natürlich gespielt.
Pünktlich um 19:00 eröffneten Herr Wolke, Herr Schreiberling und die Leiterin der Bibliothek Frau Schmidt die Lesenacht. Herr Wolke hatte viele Zaubertricks auf Lager und sorgte für Stimmung und auch das ein oder andere Schmunzeln seitens der Erwachsenen. Ab 20:00 Uhr starteten die einzelnen Lesungen in den Räumen des Volkshauses. Danach war es Zeit bei der Kinderdisco, die müden Knochen und Muskeln bei einem Tänzchen zu lockern. Als die ersten Müdigkeitserscheinungen sichtbar wurden, bot der Märchenerzähler Andreas von Rothenbarth an, den Abend bei ihm ausklingen zu lassen. Eine tolle Idee wie sich herausstellte. Frei vorgetragen präsentierte er Märchen aus aller Welt und versetzte die Kinder und Pädagogen ins Staunen.
Kurz nach 22:00 Uhr ging es dann durch die nächtliche Kreisstadt zurück in die Schule. Der lange Rückweg verging wie im Flug, denn die fröhlich schwatzende Gruppe war gesättigt von den Eindrücken der Lesenacht und voller Vorfreude auf die bevorstehende Nacht in der Schule. Dort angekommen, machte sich jeder bettfertig und schlief ein, während Klassenlehrerin Kerstin Müller die Geschichte von der Hexe vorlas.
Am nächsten Morgen wurde die Gruppe von den engagierten Eltern geweckt. Oskars Mutti hatte sogar heißen Kaffee für die Erwachsenen auf Lager, welcher dankbar angenommen wurde. Nach einem leckeren Frühstück machten sich alle auf den Weg nach Hause ins wohl verdiente Wochenende. Eine wunderbare Erfahrung, für die sich die fast schlaflose Nacht wirklich gelohnt hat. Es ist ein prima Gefühl neben den besten Freunden einzuschlafen und aufzuwachen und den Lehrern in Jogginghose und Wochenendpullover einen guten Morgen zu wünschen. Fortsetzung folgt mit Sicherheit.