(06.02.2020) „Forscher stellen Vermutungen auf, bevor sie ein Experiment machen“, erklärt Ina Wächter den zehn Erstklässlern in der Aula, „und gleich dürft ihr auch richtige Forscher sein!“ Die Lehrerin reicht eine Kugel aus Knete herum und die Kinder sollen vermuten, ob die Kugel im Wasser sinkt oder schwimmt. Mika liegt richtig mit seiner Vermutung: „Die Kugel sinkt, weil sie sich schwer anfühlt!“ Nachdem alle ihre Vermutung geäußert haben, geht es zum Wasserbecken und Mia darf die Kugel ins Wasser werfen – sie sinkt. Ein Raunen geht durch den Raum. Danach formt die Lehrerin aus der Kugel ein Schiff und wie von Zauberhand schwimmt die Knete jetzt.
Bei Herrn Fischer im Nachbarraum kommen die kleinen Forscher dann richtig auf ihre Kosten. Gemeinsam werden verschiedene Gegenstände – angefangen beim Korken, einer Wäscheklammer und vielen anderen Dingen – ins Wasser geworfen. Natürlich nicht, ohne vorher eine Vermutung aufzustellen, ob dieser sinkt oder schwimmt.
Nebenan basteln die Kinder mit Juliane Weber Seerosen aus Papier. Diese erblühen dann im Wasserbecken und zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Natürlich wird auch hier gemeinsam überlegt, warum das Ganze genauso passiert.
Es ist Donnerstagmorgen und bei den drei ersten Klassen steht das gemeinsame Wasserprojekt auf dem Stundenplan. Zwei Stunden lang wird in sechs kleinen Gruppen experimentiert, gebastelt und vor allem gestaunt. Grundschulkindern soll ganzheitliches Lernen ermöglicht werden. Deshalb geben wir unseren Schülern die Möglichkeit, sich ihr Wissen mit Kopf, Herz und Hand durch entdeckendes Lernen anzueignen. Experimente sind ein spannender Bereich des Heimat- und Sachkundeunterrichts und begeistern nicht nur unsere Jüngsten.
Bei Angelika Reiche stehen drei Wassergläser auf dem Tisch. In jedem befindet sich eine Rosine im Wasser. Der einzige Unterschied ist der Kohlensäuregehalt: still, medium, sprudelig. Die Kinder machen große Augen als die Rosine im Sprudelwasser anfängt, hoch und runter zu tanzen, während sie im stillen Wasser völlig regungslos liegen bleibt. Dem gehen sie mit ihren Lupen genauer auf die Spur und entdecken an der Rosine kleine Luftbläschen, die mutmaßlich für den Tanz verantwortlich sind.
Nach der besten Station befragt, erhalte ich von den Kindern verschiedene Antworten. Eva kann sich nicht entscheiden: „Ich fand alles am besten.“ Für Helena hingegen, waren die Rosinen am lustigsten. „Wusstest du eigentlich, dass Rosinen tanzen können?“ fragt sie ihre Mama nach Schulschluss. Luisa fand den Wassertag toll, ihre Favoriten waren die tanzenden Rosinen, die Seerosen und das Papierbootbasteln. Dies stellte so manche kleine Finger vor Probleme: Wo wird die Ecke hingefaltet? Wie soll ich das Papier halten? Frau Werth und Praktikatin Klara helfen den Kindern geduldig, so dass am Ende jeder Schüler ein selbstgebasteltes Boot in den Händen halten kann. Bei Sven Urland geht es um die Aggregatzustände des Wassers: Die Kinder verwandeln sich in kleine Wassertropfen. Als Wasserwirbel laufen sie im Kreis durch den Raum und als Eis halten sich alle ganz fest. Außerdem beobachten die Kinder wie ein Eisblock im gut beheizten Klassenraum zu Wasser wird. Warum läuft der Spiegel an, wenn man ihn anhaucht? und viele andere Fragen werden beantwortet.
Nach zwei Stunden kehren die kleinen Forscher in ihre Klassenräume zurück. Gemeinsam wird in der dritten Stunde das Erlebte ausgewertet und besprochen.