(14.02.2022) Mit verbundenen Augen befühlt die 7-jährige Tawbah konzentriert den Inhalt einer Fühlkiste. Plötzlich breitet sich ein strahlendes Lächeln über ihrem Gesicht aus und sie sagt: „Da ist eine Wolke drin!“ Ihr Teampartner Oskar grinst und antwortet: „Das ist doch Watte!“
Mit großem Eifer erkundeten die Schüler der zweiten Klassen der Diesterweg-Grundschule in jeweils zwei Unterrichtsstunden am 9. und 10. Februar 2022 in Zweierteams die Stationen, die in der Aula aufgebaut waren. Alle sechzehn Experimente drehten sich um die Sinne des Menschen. Dass es genau fünf davon gibt, wissen die 7- und 8-jährigen Kinder am Ende dieser Lerneinheit genau. Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören und Sehen – für alle Sinne hatten die drei Klassenlehrerinnen mehrere Experimente herausgesucht. Die Vielfalt reichte von Hörmemorys über Riechbeutel, Fühlkisten bis hin zu optischen Täuschungen und vielem mehr. Wie kleine Forscher stellten die Kinder für einen Teil der Experimente Vermutungen an, führten die Versuche durch und überlegten dann gemeinsam, warum manche Versuche genau so wie erlebt, ausgegangen waren.
Dass sich über Geschmack streiten lässt, zeigten die Gespräche im Anschluss an die Projektstunden. „Also ich fand die Zwiebel widerlich.“ meinte Nero überzeugt. Maila konnte das gar nicht verstehen: „Die Zwiebel war doch total lecker!“ Die Station zum Geschmackssinn war eine der beliebtesten Stationen. Mit verbundenen Augen mussten die Kinder einige Lebensmittel erschmecken. Im Anschluss daran wurde der Test zusätzlich mit „ausgeschaltetem“ Geruchssinn durchgeführt und natürlich überlegt, warum man einzelne Lebensmittel nun viel schwerer oder gar nicht erschmeckt hatte.
Hoch im Kurs stand auch der Spiegelschriftkasten. Die Aufgabe mutete sehr einfach an: Schreibe deinen Namen auf das Blatt. Schaue dabei in den Spiegel! Kein Problem dachte so mancher und scheiterte gewaltig. Sham begann selbstbewusst ihren Namen zu schreiben und heraus kamen zittrige Zeichen auf dem Papier und natürlich ein Kichern aus ihrem Mund. Auch Maila fand die Spiegelschrift am Lustigsten. „Ich wollte meinen Namen schreiben und alle Buchstaben waren kreuz und quer auf dem Blatt!“ fasst Elnaz diese Station treffend zusammen.
Wie sich das eigene Auge täuschen kann, zeigte ein Goldfisch, der plötzlich zu wachsen schien, nachdem man 30 Sekunden auf eine drehende, gestreifte Scheibe geschaut hatte. „Der Fisch war plötzlich megagroß. Ich bin fast weggerannt.“ erzählt Nero mit einem Zwinkern.
Gemeinsam staunen, lachen und sich helfen: Lernen mit einem Partner macht unseren Kindern besonders viel Spaß. Dies konnte man als stiller Beobachter der Projektstunden mit eigenen Augen sehen. Nach zwei tollen Unterrichtsstunden kehrten alle Kinder mit vielen neuen Eindrücken in ihren Klassenraum zurück und besprachen das Erlebte.