(28.06.2022) Am 28. Juni durften wir Kinder der Klasse 3b für zwei Stunden in das Leben unserer Groß- und Urgroßeltern eintauchen. Das Ziel unseres Wandertages war die Heimatstube in Leubingen. Auf zwei Etagen sind wir in den verschiedenen Themenzimmern aus dem Staunen nicht herausgekommen. Viele Geräte im Handwerkerzimmer waren uns völlig unbekannt und erzählten von der schweren körperlichen Tätigkeit vor 100 Jahren. Als Johnny die Wassertrage auf seinen Schultern ausprobieren durfte, war es für ihn unvorstellbar, diese mit 2 vollen Eimern zu tragen. Früher musste dieser Weg vom Brunnen zum Wohnhaus mehrfach gegangen werden, denn eine Wasserleitung im Haus gab es nicht. Sparsam mit Wasser umzugehen, bekam so eine ganz neue Bedeutung.
Dass man zum Barbier (Friseur) nicht nur zum rasieren und Haare schneiden ging, erzählte uns Frau Rippel. Der gruselig aussehende Zahnreißer ließ erahnen, welche Tortur man bei Zahnschmerzen auszustehen hatte. So erschien der Besuch beim heutigen Zahnarzt, den so mancher auch ungern macht, gar nicht mehr so schlimm.
Auch viele andere Haushalts- und Gebrauchsgegenstände brachten uns immer wieder zum Staunen. Da konnte Cedric schon einmal einen Nachttopf mit einer großen Tasse verwechseln. Wie sollen wir uns auch vorstellen, dass man früher keine Toilette in der Wohnung hatte. Auch von einem mit glühenden Kohlen zu befüllenden Bügeleisen oder einen auf dem Herd erwärmten Stein für das Bett hatten wir noch nie gehört. Ebenso war es nur schwer vorstellbar, dass unsere Muttis die moderne Waschmaschine gegen Waschbottich und Waschrumpel eintauschen würden. Seraphine durfte einen typischen Gebrauchsgegenstand zum Kindertragen in früheren Jahren, den Huckemantel, ausprobieren. Sie wusste, dass auch heute wieder viele Eltern ihre Babys in ähnlichen Tragetüchern am Körper tragen. Lustig fanden wir auch das uralte Grammophon, dass erst Töne von sich gab, als man es mit einer Kurbel in Bewegung setzte. Malte stellte fest, dass Musikhören bei ihm heute einfacher ist. „Ich sage Alexa, was sie spielen soll“, war sein Kommentar.
Zum Schluss hat uns Herr Häger die Nachbildung des Fürstengrabes mit vielen Grabbeigaben vom Leubinger Hügel gezeigt. Er erklärte uns, dass mächtigen Herrschern früher wertvolle Gegenstände und Goldschmuck mit in das Grab gelegt wurden. John hatte eine besonders coole Idee. „Wenn die Grabbeigaben so wertvoll sind, dann könnt ihr sie doch im Internet verkaufen. Dafür gibt es bestimmt viel Geld.“ Doch er wurde enttäuscht, denn in der Ausstellung sind nur einfache Nachbildungen zu sehen.
Wir möchten uns bei Frau Rippel und dem Team der Heimatstube für diese tollen zwei Stunden bedanken. Wir durften viele Gegenstände anfassen und ausprobieren, unsere unzähligen Fragen wurden geduldig beantwortet und zum Schluss gab es für alle noch einen „Durstlöscher“. Anschließend folgte ein Abstecher zur Leubinger Kiesgrube. Nach einem ausgiebigen Picknick durften wir endlich Badehose oder Badeanzug anziehen und uns im flachen Wasser erfrischen. Auch ohne Schwimmen und Springen hatten wir hier viel Spaß. Selbstgebastelte kleine Boote wurden ausprobiert und Schatztaucher waren unermüdlich im Einsatz. Vor allem die gelblichen Steine vom Grund waren begehrt. Gold oder Bernstein soll ja wertvoll sein. Mit dem Zug ging es schließlich nach Sömmerda zurück. Bestimmt werden wir uns noch lange an diesen schönen Wandertag erinnern.
Ein Bericht von Frau Reiche, Frau Bähr und den Kindern der Klasse 3b