Hexen-Bäume-Zaubertrank

(25.09.2022) Aufgeregt und voller Vorfreude starteten wir am 5. September um 8:00 Uhr am Böblinger Platz zu unserer fünftägigen Klassenfahrt in das Jugendwaldheim Bergern. Als sich der Bus endlich in Bewegung setzte, gab es kein Halten mehr. Schnell noch mal winken und das Abenteuer konnte beginnen. In Bergern angekommen begrüßte uns der Revierförster Herr Hoyer und zeigte uns die Unterkunft, das Außengelände und die vielen Spielmöglichkeiten. Was gab es da nicht alles zu entdecken: Kletterwand, Kegelbahn, Beachvolleyball, Fußballfeld, Barfußpfad, Waldtheater, Igelpfad, Fuchsbau, Trampolin und noch vieles mehr.

Vor dem Spielvergnügen wartete aber noch Arbeit auf uns. In kurzer Zeit und mit gegenseitiger Hilfe waren die Betten bezogen und die Schränke eingeräumt. Nach dem Mittagessen starteten wir unsere erste große Wanderung zum Paulinenturm. Das bergige Gelände war eine echte Herausforderung und oben angekommen hatte nicht nur Frau Reiche einen „roten Kopf“. Nach der ersten aufregenden Nacht trafen wir uns zum gemeinsamen Frühstück. Dort durften wir die Speisen am Buffet nach unserem Geschmack selbst auswählen. Das Angebot war auch am Abend immer vielfältig, so dass jeder etwas Leckeres finden konnte. Schnell noch die Tische abgewischt, den Rucksack mit Verpflegung gepackt und schon begann unser erstes Waldabenteuer „Hexen-Bäume-Zaubertrank“.

Gemeinsam mit Lorenz, Lothar und den beiden Sebastians erklommen wir den Hexenberg. Lorenz erzählte uns, dass hier vor 400 Jahren sogenannte „Hexenverbrennungen“ stattfanden. Oft wurde man schon als „Hexe“ verfolgt, wenn man sich gut mit Kräutern auskannte und damit Menschen heilte. Wir fanden das schon recht gruselig und waren froh, als wir unsere Wanderung fortsetzten. Wir bestimmten viele Baumarten und erfuhren auch, dass der Wald durch die lange Trockenheit sehr leidet. Als kurz darauf ein kräftiger Regenguss auf uns niederprasselte, fanden wir Schutz unter den Baumkronen und freuten uns für die Natur. Malte hatte ganz andere Sorgen. „Ich finde den Regen auch cool. Blöd ist nur, dass mein Haargel ausgewaschen wird.“  Hexen und Bäume – aber was hatte es mit dem Zaubertrank auf sich? Unser nächstes Ziel war das Landgut Weimar-Schoppendorf. Kaum angekommen sorgte Cedric für den ersten Lacher. „Dort am Strohballen stehen zwei Schafe ohne Wolle!“ – es waren Ziegen, die wir dort sahen. Besonders spannend fanden Mila und Nahla, dass der „Zaubertrank“ nur Milch war. Allerdings Bio-Milch von der Milchtankstelle direkt neben den Kühen auf der Weide. Beide stellten fest: „Mir hat die Milch viel besser geschmeckt als zu Hause. Die Milch hat mich total verzaubert!!!“ „Ich wusste gar nicht, dass Kühe so groß sind.“, stellte Karolina fest, als wir einige von ihnen im Offenstall streicheln durften.

Auch die Nachtwanderung am Abend war für die drei Mädchen aus dem „Veilchen-Zimmer“ ein besonderer Höhepunkt. „Wir durften gemeinsam mit Frau Bähr den Rest der Klasse in den Wald locken. Dort haben wir uns im Dunkeln versteckt und Shantal hatte dabei richtig Angst.“ Einen Teil des stockfinsteren Weges zu zweit und nur mit der Taschenlampe zurückzulegen, war schon eine echte Mutprobe.

Nun berichten Richard und John von unserem erlebnisreichen Mittwoch:
Nach dem Frühstück machten wir uns auf die Suche nach einem „Baummörder“. Die Leiche war schnell gefunden, ein umgestürzter Baum. Aber wer war der Mörder? Wir hatten viele Ideen, doch Lorenz und Lothar mussten uns helfen. Es war tatsächlich ein Baumpilz. Danach bauten wir in kleinen Gruppen Eichhörnchenkobel, lernten die Alarmanlage der Eichhörnchen kennen und mussten mit verbundenen Augen Bäume ertasten und wiedererkennen. Der Höhepunkt des Nachmittages war ein Besuch beim Falkner in Kranichfeld. Am Abend sind wir müde ins Bett gefallen.

Die Zeit verging rasend schnell und schon war Donnerstag. An diesen Tag erinnern sich Emely und Pia besonders gern. Auch heute wurden wir um 7:00 Uhr geweckt. Nach dem Frühstück hat uns Lothar in zwei Gruppen eingeteilt. Wir wollten Kuchen und Pizza im Steinbackofen backen. Während die erste Gruppe einen Blaubeer- und einen Mandarinenkuchen für unser zweites Frühstück zubereitete, lernte die zweite Gruppe im „Waldunterricht“ viel über die Tiere des Waldes. Danach wurde getauscht. Einige Schüler der „Pizzagruppe“ waren von den vielen nötigen Arbeitsschritten überrascht. Wir haben Hefeteig zubereitet, diesen ausgerollt, die Soße hergestellt, Zutaten geschnippelt und den Teig belegt. „Das muss ich zu Hause auch mal ausprobieren!“, war vielfach zu hören. Alles, was wir gemeinsam gebacken haben, war köstlich. Die am Nachmittag selbst geflochtenen Körbchen bekommen bestimmt zu Hause als Erinnerungsstück einen Ehrenplatz. Am Abend saßen wir alle gemeinsam am Lagerfeuer und ließen uns das Stockbrot und Marshmallows schmecken. Dabei haben wir uns Witze und Gruselgeschichten erzählt. Obwohl es heute auch viel regnete, war es ein super Tag!

Leider vergingen die Tage viel zu schnell. Am Abreisetag war wieder „Teamwork“ angesagt. Viele fleißige Hände halfen sich gegenseitig und schnell waren Betten abgezogen, Koffer gepackt und die Zimmer geräumt. Beim anschließenden Waldquiz konnten wir noch einmal praktisches und theoretisches Können nachweisen. Bei der mit Spannung erwarteten Auswertung wurden Mala, Carlo und Jeróme als Beste ausgezeichnet. Übrigens gab es auch eine Zimmerolympiade. Täglich wurden Punkte für aufgeräumte Zimmer, ordentlich gemachte Betten und die Einhaltung der Nachtruhe vergeben. Die Auswertung war nicht einfach. Es gab oft die volle Punktzahl. Wir sind halt eine tolle Klasse. Bei der Auswertung am Freitag durften sich alle über eine aus Holz gefertigte Medaille freuen. Sieger wurden übrigens die Jungen aus dem „Schneeball“-Zimmer und die Mädchen aus der „Hundsrose“.

Nach dem Mittagessen blieb uns leider nicht mehr viel Zeit. Schnell noch ein Klassenfoto, ein Hüpfer auf das begehrte Trampolin und schon stand der Bus vor dem Tor. Die Erinnerungen an diese tolle Klassenfahrt werden uns bestimmt das ganze 4. Schuljahr begleiten.

Ein Bericht von Mila, Nahla, John, Richard, Emely, Pia und Frau Reiche