(14.08.2024) In den Klassenräumen steht die Luft. Bei Außentemperaturen um die 30 Grad, ist Lehrern und Schülern ohne viel Zutun warm. Bei diesen hochsommerlichen Temperaturen fällt es schwer, sich aufs Lernen zu konzentrieren. Da kamen die Lego-Education-Sets, die Daniel Voigt vom Verein Run4kids e.V. in der vergangenen Woche in unserer Schule vorbeibrachte, genau richtig.
„Bauen wir heute mit Lego?“ fragen die Kinder sofort als sie am Mittwochmorgen die Kästen im Klassenraum entdecken. Gemeinsam mit den Lehrerinnen Anne Hölzer und Gina Hoppe öffnen die Kinder den Deckel und lüften den Inhalt der verführerischen Legokisten. Verbunden mit der Lego Spike App auf dem iPad, kann man hiermit kleine Modelle aus Lego bauen und diese durch die Programmierung des Hubs zum Leben erweckt. Symbol- und textbasierte Blöcke erleichtern erste Programmierversuche und sorgen für schnelle Erfolgserlebnisse.
Nachdem die Grundregeln geklärt sind, dürfen die Kinder in Partnerarbeit loslegen. Die App führt die Kinder kleinschrittig an die einzelnen Bauteile (Hub, Motoren, Farblichtmatrix und Farbsensor) sowie an die Programmierung mit Textblöcken heran. Schon hierbei sieht man Kinderaugen leuchten: Als Eris entdeckt, wie man an der Lichtmatrix die Farben ändern kann, strahlt er und man kann förmlich sehen, wie die Bauideen in seinen Kopf fliegen. Haben die Partner die fünf Schritte des Tutorials durchprobiert, dürfen sie loslegen. Und das tun die Kinder mit Begeisterung: Es entstehen Taxis, Riesenräder, Karussells, Schaukeln, Unterwasserboote, Seilbahnen und viele andere Sachen. Manche Teams nutzen Bauanleitungen, einige lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Fertige Modelle werden den anderen Kindern vorgeführt und ernten anerkennende Blicke und Applaus der Mitschüler. Schnell merken die Kinder, wenn sie die Programmierblöcke falsch aneinandergesetzt haben, denn dann tun die Modelle nicht, was sie sollen. Sie probieren weiter und sehen sofort das Ergebnis ihrer Programmierung – ob erwünscht oder unerwünscht – am Modell. Motiviert versuchen die Kinder, die Modelle zum Bewegen zu bringen und die Freude ist groß, wenn alles funktioniert.
Die tolle Idee, diese speziellen Bausets auch in den Grundschulen im Landkreis zu etablieren, stammt von Kai Süßmilch, der im Landkreis Schmalkalden-Meiningen als Schuladministrator tätig ist, aber in Sömmerda wohnt. Der Funke seiner Begeisterung sprang sofort auf Daniel Voigt (Vorstandsvorsitzender Run4kids e.V.) über. Der rührige Verein schrieb sich auf die Fahnen, zwölf dieser preisintensiven Kästen anzuschaffen. Damit die Kästen nicht nur einer Schule zugutekommen, sondern möglichst viele Schüler davon profitieren können, sollen sie in Zukunft über die neue Technothek der Stadt- und Kreisbibliothek von den Schulen ausgeliehen werden können. Im Mai waren Vertreter aller Sömmerdaer Grundschulen sowie der TGS Einstein in die Stadt- und Kreisbibliothek eingeladen, um diese besonderen Legokästen auszuprobieren, die Kindern die Grundlagen des Programmierens und der Robotik näherbringen sollen. In den nächsten Wochen haben die Schulen, die Gelegenheit diese Sets zwei Wochen lang zu testen.
„Das ist wie, wenn man zum Geburtstag ein neues Legoset geschenkt bekommt und es zu Hause gleich aufbaut. Nur auf dem Tablet und ohne Papier.“ sagt Marit und auch ihre Klassenkameraden sind sich einig, dass das Bauen und Programmieren viel Spaß gemacht hat. „Bringst du die Kisten morgen wieder mit?“ fragen die Drittklässler als sie die Lego-Education-Sets wieder ins Sekretariat bringen.